Aschermittwoch: Bedenke, dass du Staub bist
Von Robert Vorholt
3.3.2019
Der Mittwoch vor dem ersten Fastensonntag markiert den Beginn der vierzigtägigen Vorbereitungszeit auf Ostern. Den Namen „Aschermittwoch“ trägt er, seitdem sich Gläubige – wohl schon im 4. Jahrhundert, vielleicht auch früher – zu Beginn der Fastenzeit gottesdienstlich versammelten, um ihr Schuldigsein vor Gott und voreinander zu bekennen und öffentlich Buße zu tun. Biblischer Tradition entsprechend zogen sie sich dazu ein Bußgewand an und ließen sich mit Asche bestreuen (vgl. Jona 3,3ff).
Der Asche-Ritus blieb auch bestehen, als der Brauch der öffentlichen Buße samt ihrer entsprechenden Gewandung mit der Zeit verloren ging. Seit dem 10. Jahrhundert wurde Klerikern und männlichen Laien am Aschermittwoch Asche aufs Haupt gestreut, den Frauen – etwas vornehmer – ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gemalt. Gebete zur Segnung der Asche sind seit dem 11. Jahrhundert bezeugt. Später wurde festgelegt, dass die Asche aus Palmzweigen vom Palmsonntag des vorausgehenden Jahres gewonnen werden soll. Dieser Brauch hält sich bis heute in vielen Gemeinden.
Im Aschermittwochsgottesdienst besprengt der Priester die Asche mit Weihwasser und zeichnet danach den Glaubenden ein Aschenkreuz auf die Stirn. Dazu gibt es traditionelle Begleitworte, die an die Paradies-Vertreibungserzählung der Genesis erinnern: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ (vgl. Gen 3,19). Auch der jesuanische Programmvers vom Beginn des Markusevangeliums darf zitiert werden: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ (1,15). Immer geht es um den tieferen Sinn der Fastenzeit: die Neubegegnung mit jenem Gott, der wahre Freiheit und echtes Leben verheißt.
Quelle: Robert Vorholt