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Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria

„Unbefleckte Empfängnis“ – bitte was? Wird hier die Jungfrau Maria auf wunderbare Weise schwanger und empfängt Jesus? Pate für diesen Verdacht steht die überkommene Vorstellung, Sexualität gehe immer mit „Befleckung“ einher. Der volle Name dieses katholischen Hochfestes ist eindeutiger, aber auch ziemlich lang: „Ohne Erbsünde empfangene Jungfrau und Gottesmutter Maria“. Das feste Datum dieses Hochfestes leitet sich von dem älteren Fest „Mariä Geburt“ neun Monate später am 9. September ab. Marias Empfängnis wird in der Ostkirche bereits seit dem achten Jahrhundert als Fest begangen. Kein Geringerer als Anselm von Canterbury führte es um 1100 auch im Westen ein. Etwa 400 Jahre später erhob Papst Sixtus IV. den Tag in den Rang eines Hochfestes. Nach zahlreichen theologischen Debatten seit dem Mittelalter verkündete Papst Pius IX. 1854 das Dogma von Marias unbefleckter Empfängnis: Maria sei ohne eigenes Zutun „vom ersten Augenblick […] durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi […] von jeglichem Makel der Ursünde bewahrt“ worden. Im Alltag der Gläubigen erlangte der Tag durch die Marienerscheinung von Lourdes besondere Bedeutung: Hier soll Maria 1858 dem Bauernmädchen Bernadette Soubirous erschienen sein und sich als die „unbefleckte Empfängnis“ offenbart haben.

(Quelle: www.katholisch.de; Kalenderblatt)