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„Ja“ sagen zum Leben

Sag trotzdem „Ja“!

Wenn wir beten: „Dein Reich komme!“, aktivieren wir die tiefsten Hoffnungen des Menschen. Es ist der Glaube, dass die Geschichte trotz allem im Letzten in ein gutes Ende münden wird. Es ist das Bekenntnis, dass die Utopie realer ist als das vermeintliche Schicksal. Es bedeutet, den Menschen und die Welt nicht auf das zu reduzieren, was bisher war oder wie es derzeit ist, sondern auf eine andere Zukunft zu setzen… In Anlehnung an Dietrich Bonhoeffer gesagt: Gott erhört nicht immer unsere Bitten, aber er steht treu zu seinen Verheißungen. In diesem Sinne ist die Bitte „Dein Reich komme!“ das Ja zur Hoffnung: einer Hoffnung, die stärker ist als die Fakten, die sich uns zeigen, einer Hoffnung, die über unsere Geschichte hinausgeht.

Ermes Ronchi in: „Vater unser im Himmel. Neue Zugänge“ (Verlag Neue Stadt, München 2020)

Quelle: CIG 43/2020; Bild: Peter Weidenmann; In: Pfarrbriefservice.de